Warum es so schwierig ist, das Rauchen aufzugeben
Mit dem Zigarettenrauchen wurden lange Zeit solche Eigenschaften wie Stärke, Selbstbewusstsein, Attraktivität und Freiheit verbunden. Vor allem durch die Werbeindustrie wurde dieses Bild vom „selbstbestimmten“ Raucher suggeriert. Diese Auffassung existiert auch heute noch, hauptsächlich unter jungen Rauchern. Dabei dient die Zigarette in erster Linie als Mittel, um Spannungen und Ängste abzubauen und die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen.
In den letzten Jahren sind die Gefahren des Rauchens zunehmend in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Eine ernstzunehmende Wende hinsichtlich der Bedeutung der gesundheitlichen Risiken trat im Jahr 1988 ein, als das amerikanische Gesundheitsministerium Tabakerzeugnisse als abhängig machend und gefährlich einstufte. Heute ist bekannt, dass in Europa durch Rauchen mehr Menschen sterben, als durch Verkehrsunfälle, Alkohol, Mord, Selbstmord, süchtig machende Drogen und AIDS zusammengenommen. Über 400 000 Menschen sterben in den USA pro Jahr vorzeitig an Krankheiten, die mit dem Rauchen in ursächlichem Zusammenhang stehen. Davon sind 10% Nichtraucher, die infolge des ständigen Aufenthalts in rauchhaltigen Räumen durch Passivrauchen betroffen sind. Ähnlich wie in den USA, sind auch in Europa zunehmende Bemühungen zu verzeichnen, den Nikotinabusus einzudämmen.
Die öffentlichen Diskussionen um das Werbeverbot für Zigaretten in der Europäischen Gemeinschaft haben jedoch gezeigt, wie schwer es ist, dieses Ziel zu erreichen. So hat es in Deutschland bis zum Jahr 2005 gedauert, um die Gesetzesvorlage für das Werbeverbot ins Parlament zu bringen.